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Jun 23 2020 Konzepte zu einigen Fotos von Gerald Pirner, gezeigt in der Ausstellung Schmerz und Berührung in der Brotfabrik Berlin.
Bringt die Bildbeschreibung den Blinden den Inhalt eines Bildes näher, ist es das Konzept der Bilder blinder Fotograf*innen, das die Umsetzung ihrer inneren Bildern in Fotografie zeigt.
Mär 23 2020 Die Haut und was unter dem Bild ist
Über Early Boarding in aller Ruhe in den Saal und ganz nach vorn. Die Tänzerinnen sind schon auf der Bühne und einige wärmen sich auf, der Ton, mit dem der Abend später begonnen werden wird, ist als Einstimmung bereits zu hören.
Dez 17 2019 Traumräume in Glas
Am Anfang war die Idee und die Idee will konkretes Bild werden. Wunsch, Sehnsucht, erfülltes Leben. Die Verfestigung eines Gedankens, einer Gedankenfolge in einem Symbol, vielleicht einer Bildmetapher. Das Surreale eines Bildes in seiner unabsehbaren Konsequenz: da radelt eine rote Ente in Richtung Meer und vielleicht nicht nur um den festen Boden schneller zu überwinden, vielleicht um den Grund des Meeres gleich auch mit zu durchfahren: Die erste Atlantikdurchradlung?
Nov 21 2019 Klopfzeichen aus dem Körperdunkel
Der absolute Orientierungsverlust kaum dass der Blinde den historischen Hauptraum hinter dem Vorhang betreten hat, einen Raum, den er von früheren Ausstellungen her zu kennen glaubte. Ein undifferenziert dröhnendes Klanggewaber, das in Wellen, dann wieder in metallischem Schnitt auf ihn eindringt.
Sep 2 2019 Die Geburt des Bildes aus dem Geist des Tanzes III: Die lebende Skulptur
Richtungen in Schritten angezeigt. Die Sehenden allein sehen wohin die Schritte gelenkt werden. Dem Blinden eröffnet sich etwas, was dem Geschehen einen Raum gibt, etwas, das sich allein dadurch auszeichnet, dass Handlungen einen Ort, eine Möglichkeit haben sich zu vollziehen. Eine Möglichkeit wird eröffnet, ein Ort gegeben, dass es Geschehen könne, keine Äußerung darüber, was es sei, was da geschehe nur welche Geräusche die Handlung hinterlässt, wenn sie geschieht. Was aber geschieht und was kann der Blinde mit Gewissheit behaupten. In einer Welt, in der einem Blinden der ausgewiesene Hauptsinn fehlt, wird er zum Haupt allen Sinnes, des Sinns und der Sinne aus seiner Sinnlichkeit, sein ganzer Körper wird Auge. Allein der Glaube ist es, der ihm die Welt vermittelt, solange er sich auf die Beschreibungen der Sehenden verlässt, solange er sich auf seinen Glauben an Welt und Umwelt einlässt, die ihm von Sehenden als Welt vermittelt wird, deren Beschreibung er wieder nur glauben kann, lässt er sich nicht gänzlich auf seinen Körper ein, der ihm noch ganz andere Bilder vermittelt, die den Sehenden offensichtlich fehlen. Der Glaube, ohne den der Blinde keine Straßenkreuzung überquert, darf sich im geschützten Raum verabschieden, der Körper darf unkontrolliert den Schritt übernehmen, der Blinde hat einen Raum gefunden, wo er blind sein kann.
Aug 31 2019 Vor dem geheimen Zimmer
Das helle Bild größer als die anderen, die vor allem schwarz sind.
Aug 15 2019 Die Geburt des Bildes aus dem Geist des Tanzes II: Das verkörperte Bild
Hören, dem Hören nachhören. Schritte, Geräusche von Schritten. Geräusche von Bewegungen, von Kleidern in Bewegung. Stimmen, Männer, Frauen sprechend, flüsternd. Langsam verwandelt sich der Körper des blinden Zuhörers, füllt sich mit einem Raumvolumen, wird Raum, mehr als Raum, wird eine diffuse Bewegungsvielfalt, deren Vielstimmigkeit an Geräuschen und menschlichen Lauten und Äußerungen er in ihrem Verlauf in ihm sich ablagern, ja überlagern spürt. Aufmerksam beobachtet er sein Gedächtnis dabei, wie es Stimmen und Handlungen Namen zuzuordnen sucht, wie es dem sprachlichen Geschäft des Ordnens und Erkennens nachgeht.
Jul 13 2019 Die Geburt des Bildes aus dem Geist des Tanzes I: Auf dem Weg zum Raum
„Ich bin hier.“ Ein Satz der Raum schafft. „Ich bin hier.“ Ein Satz wie die Auflösung eines Versteckspiels. „Ich bin hier.“ Ein Satz, der Anwesenheit konstatiert, der zugleich aber bereits wieder versteckt. Wer ist dieses Ich und wie oft und auf wie viele Personen trifft der Satz zu. „Ich bin hier“ und im nächsten Moment dem blinden Hörer wieder entschwunden. Der Satz eine Garantie für wie lang. Ein jeder Tänzer, eine jede Tänzerin spricht den Satz aus, gibt sich und ihre Stimme zu erkennen, lässt den Raum in seinem Volumen und Maßen im Kopf des blinden Autors erstehen. Ein Satz, der einen Raum ausschreibt, ihn akustisch auslotet, ihn vom Echolot einer Stimme ausloten lässt. Schritte. Was in seinem Volumen angedeutet wird, wird als seine Begehbarkeit belegt. Schritte. ein Klatschen. Ein Schlag, vielfältig der, vielfältig ein Fallen, ein Aufschlagen. Anspruch der Anwesenheit, eines Da-Seins. Wie Spurensucher, ja wie etwas Tierisches, das sein eigenes Befinden erkundet. Das sein eigenes Empfinden sich selbst vorspricht, Aussprechen wie eine körperliche Selbstversicherung. Das, was da ist, ein Dasein auf den Spuren von sich, auf den Spuren zu sich, ein Dasein auf dem Weg zu einem Selbst, das einem Sich nachgeht.
Jun 19 2019 Ansteckungen an einem Körper im Schmerz
Eine schmale und weiche Hand, die einen Blinden sucht, ihn nimmt und zu sich heranführt und hineinführt in einen Raum. Auf Bewegung trifft der Blinde, begegnet ihr eher, sacht begegnet er ihr, um sich hineinwachsen lassen zu können. Geräusche, noch andere Menschen sind im Raum. Die anderen Sinne stellen aus Erkanntem Material für den Verstand bereit.
Jun 3 2019 Auf dem Grund
Das Bewegungsbild beschrieben: Der ungesehene Tanz als die Fassade des Innen, die in ihm eingeschriebene Zeit als seine Verwirklichung in einem fensterlosen Innen, das sich in ihm ungesehen seine Wände möbliert. Zeit als Fassade, Geronnenes, Eingraviertes. Zeit als innegehaltene Zeit. Zeit angehalten ohne eingefroren zu sein. Zeit in Bewegung, in unendlich kleiner Bewegung, die immer in sich weiterschwingt, zum nächsten Anstoß hin weiterschwingt.