Heiligers Augen oder die Bewegung der Skulptur in der Hand

Bernhard Heiliger Stiftung Berlin

Wort- und bildlos ist Berührung ein Angriff, Tasten immer mit Zerstörung und Zersetzung verbunden… Nicht allein physisch liegt darin eine Bedrohung für den Tastenden und das, was betastet. Die Wahrnehmung selbst, zerstückt in der Hand, reißt Fetzen nur aus Berührtem.

Noch am eigenen Körper die Hand bildlos, bleiben ihr nur Fragmente und als Fragment wird sie gespürt. Der Blinde ist sich selbst immer Torso. Kein Bild hält für ihn Ganzes bereit. Sich tastend Bildhauerei und Plastik zu nähern, was im Folgenden aus der Hand eines Blinden in Sprache gebracht werden soll, heißt zuerst von Vermittlung von Kunst als einem Gegenstand Abstand zu nehmen. Statt dessen setzt das Folgende auf eine offene Praxis der Kunsterfahrung, die in Berührung und Bewegung der Hände Materialspuren nachzutasten sucht, ohne dabei das Ertastete zu einem bildhaften Abschluss bringen zu können oder zu wollen – auch auf die Gefahr hin, dass Kunst und Künstler in einem von Händen dergestalt entleertem Raum verschwinden…

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